Dienstag, Dezember 30, 2008

Sylt 2008/2009, vierter Tag

Wirklich Werbespot-tauglicher Auftritt heute morgen…

Knackig kalt, Reif überzieht das Heidekraut, die Autos sind hochgefroren. Herr M. müht sich mit dem Eiskratzer ab, den Familien-Passat fahrbereit zu machen. Derweil kommt Herr H. fröhlich pfeifend aus dem Haus.
"Moin!"
"Moin!"
Und während Herr M. weiter schweißtreibend die Eisschicht herunterraspelt, fernentriegelt Herr H. den Golf, schaltet die Standheizung ein, fernverriegelt das Fahrzeug wieder und verschwindet fröhlich pfeifend im Haus, um erstmal heiß zu duschen.


Als wir dann (fröhlich pfeifend) eine Weile später ins Auto stiegen, war es kuschelig warm und die Scheiben frei. In List schien tatsächlich immer noch die Sonne, also einen kleinen Bummel durch die Tonnenhalle (wieder keine passenden Stiefel) und die Menschenmenge bei Gosch. Ob die alle zum Seehunds - Looking wollen? Soll wohl sowas wie Whale-Watching sein, aber mit ganz eigenständigem Orthographieverständnis Dafür zwei wirklich günstige Fischbrötchen bekommen.


Das neue Naturgewalten-Zentrum ist leider noch nicht eröffnet, lediglich der Souvenir-Shop und das Restaurant laufen schon (ist wohl das wichtigste). Und prompt stößt man auf weitere Anpreisungskatastrophen. So wird der "Och's" auch schon mal zum "Och*s" und somit zum Haareraufen.


Und dann, bei Aldi, habe ich schon wieder etwas anderes als Stiefel gekauft. Da der DVD-Player hier mal ein weiteres Mal den Geist aufgegeben hat und ich für Waiblingen eh einen eigenen brauche, kam der Aktionspreis für die PlayStation 2 gerade recht.

Es war dann allerdings noch eine nahezu unendliche Geschichte, das Teil mit Kirstens "Mamma Mia!" zum Laufen zu bringen. Zuerst erkennt das Ding die DVD nicht, dann lässt sich das Bildformat nicht auf 4:3 umstellen etc etc.

Montag, Dezember 29, 2008

Sylt 2008/2009, dritter Tag

Wollen wir doch mal aufzählen, was wir diesmal so alles zuhause vergessen haben:
  • meinen Hut
  • meine Stiefel (besonders ärgerlich)
  • mein Gerber-Tool
  • meine Zweit-Jeans
  • meine neue Tom-Jones-CD
  • Kirstens Haus-Schuhe
Und obwohl ich an die Kamera gedacht habe, fand sich bis jetzt noch nichts ablichtenswertes. Deswegen noch keine Bilder.

Am Samstag haben wir recht kurzentschlossen die Sachen gepackt und sind nach Sylt gedüst. Bis dahin hatten wir eher den Sonntag im Visier. Aber nachdem wir nachmittags bei Michaela, Jan und Johanna angekündigt waren, haben wir uns direkt von da aus auf den Weg gemacht.
In der Sorge, den letzten Zug nicht zu erwischen, haben wir unsere Bestzeit nach Niebüll aufgestellt: Von Ahrensbök bis zur Autoverladung anderthalb Stunden. Flat-out auf der Autobahn…und das erstmals mit Kirstens Golf. Den wir trotz der Menge an vergessenen Dinge an den Rand der Überladung gebracht haben. Letztendlich haben wir den vorletzten Zug erwischt.
In der Wohnung dann etwas Ernüchterung. Zwar lief die Heizung bereits, aber der letzte Mieter hatte (in sicherlich wohlmeinender, aber schließlich doch idiotischer Absicht) sämtliche Thermostate auf Null gedreht. Zudem war wohl der Begriff der Endreinigung auch nicht bekannt.

Am Sonntag haben wir dann einen ganz entspannten Tag gemacht. Wetter grau und nass-kalt, kein Anlass zum Verlassen der (mittlerweile) warmen vier Wände.

Dafür heute Westerland-Shopping: ich wollte eigentlich Ersatz-Stiefel beschaffen. Was habe ich gekauft?
Zwei Hemden.
Ausgerechnet.
Hemden.
Ich sollte mir mal den Spaß machen und meine Hemden zählen...

Freitag, August 15, 2008

Sylt 2008, zwölfter Tag


Wieder Strand. Und es sieht so aus, als würde dieser Tag sämtliche Regentage ausgleichen. Warm, kaum eine Wolke am Himmel und auch noch genügend Seegang.

Folglich verbringen wir von Frühstück bis Abendessen den ganzen Tag am Strand. Der Gezeitenkalender ist leider dieses Jahr ungünstig ausgefallen, zur besten Badezeit haben wir Niedrigwasser. Man kann fast fünfzig Meter hinausspazieren, ohne tiefer als Bauchnabel im Wasser zu stehen. Und dann kommt die Sandbank, auf der man sogar trockene Füße hat.

Gestern Morsum-Kliff, einmal oben rüber, einmal unten rum. Bestes Wetter...bis wir abends noch an den Strand wollen.

Mittwoch, August 13, 2008

Sylt 2008, zehnter Tag

Heute nicht auf den Sonnenaufgang spekuliert - und prompt klarer Himmel. Egal, jetzt gerade stürmt und schüttet es wieder...

Neu! Jetzt mit noch mehr Kultur!
Die etwas andere Kirchenführung in Westerland beschäftigt sich weniger mit den architektonischen Eigenheiten der gerade mal hundert Jahre alten Kirche, denn mit der verwendeten Symbolik und der Geschichte der Gemeinde. Highlight war der Aufstieg in den Glockenturm mit Live-Vorstellung des Sechs-Uhr-Läutens. Ohrenbetäubend.

Sylt 2008, neunter Tag


Endlich Schwimmen!

Heute nachmittag ist endlich mal die Wolkendecke lange genug aufgerissen, um an den Strand und ins Wasser zu gehen.

Vormittags haben wir was für die Bildung getan und an einer Dorfführung in Keitum teilgenommen. Jetzt wissen wir, wie atemberaubend die Immobilienpreise sind, wer wo gewohnt hat und warum das Schwimmbad immer noch nicht fertig ist (und es vielleicht auch nie wird).

Noch früher am Tag hatte ich eigentlich vor, den Sonnenaufgang endlich mal fotografisch festzuhalten. Dummerweise hat sich der blöde leuchtende Ball nicht aus den Wolken getraut und mir blieb nichts anderes übrig, als Greenpeace beim Auslaufen zuzusehen und als einer der ersten morgendlichen Kunden Brötchen bei Lund einzukaufen.

Am Montag war dagegen recht wenig los. Nach ein wenig Bummeln in Wenningstedt haben wir selbiges noch in Westerland gemacht und sind an der Promenade im "friend's" (ja, mit Apostroph!) hängengeblieben.

Sonntag, August 10, 2008

Sylt 2008, siebter Tag

Ich fasse es nicht. Da ist man am wahrscheinlich schönsten Ort der Welt…und die Leute brauchen trotzdem noch einen Schrebergarten. Nein, es will mir nicht in den Kopf.

A propos: schönster Ort der Welt. Ich stand diesem Hotel/Golfplatz-Komplex ja anfangs sehr skeptisch gegenüber, aber das, was jetzt hier steht, ist beeindruckend. Ein wunderschöner Golfplatz und ein bislang landschaftlich recht dezentes Hotel.

In diesem Zusammenhang habe ich mich dann doch mal über die Vereinigung clubfreier Golfer schlaugemacht, denn spielen würde ich hier gerne. Leider auch so im Moment noch etwas zu teuer. Zudem muss ich meine Platzreife dann wohl auch erneut machen...kostet natürlich ebenfalls was.

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Mit einem Mobiltelefon von Sony Ericsson gesendet

Samstag, August 09, 2008

Sylt 2008, sechster Tag


Jepp, Wetter heute war schon ein bißchen besser, aber zum Baden hats dann abends doch nicht gereicht. Den (windigen) Vormittag haben wir in List verbracht, das lustige Treiben dort verfolgt. Unter anderem auch diesen wunderschönen Dodge Challenger gesichtet...ob Jönne Gosch damit abends nach Hause fährt? Ich tippe mal vom Äußeren auf einen 73er, vielleicht kann ich ja noch mal die Fahrgestellnummer abgreifen.


Auf dem Rückweg haben wir uns noch die Tinnumburg angeschaut und wie man schon am Himmel sieht, wurde aus dem abendlichen Schwimmen nichts mehr. Es regnet mal wieder.


Ja, die Hose hab ich mir auch noch aufgerissen...an einem dämlichen Nummernschild...

Freitag, August 08, 2008

Sylt 2008, fünfter Tag


Wie man sieht, waren wir mal wieder einkaufen.
Mount Gay Rum...
nein, ich will gar nicht weiter drüber nachdenken...
Es ist ja schön und gut, sich in der Westerländer Fußgängerzone oder auf der Kampener Whiskymeile über die ganze Hei-tei-tei-Society lustig zu machen, aber wenn das elende Pack einem im Supermarkt dann auch noch vor den Füßen herumtanzt, wirds nervig.
Kommt dann noch das ohnehin von mir aufs Schärfste verurteilte Wagen-in-jeden-kleinen-Gang-Mitgeschleife dazu, platzt mir fast der Kragen. Egal, wo man sich dann, auf die beste aller Frauen wartend, hinstellt - man steht für das blöde Volk immer irgendwie im Weg.

Zum Guten: Heute schien endlich mal die Sonne wieder. Wenn das so weitergeht, könnte man morgen vielleicht tatsächlich mal ins Wasser gehen. (Ja, ich weiß, kann man auch im Regen, man wird ja eh nass...)

Interessanterweise hat sich automäßig auf der Insel nichts verändert. Weapon of choice ist nach wie vor der Cayenne. Wobei ich mich immer noch frage, wo die ganzen Vor-Facelifter abgeblieben sind. Hier ist man nämlich allzeit im aktuellen Modelljahr.
Lediglich beim 911 und beim SL sind alle Epochen akzeptabel.

Donnerstag, August 07, 2008

Sylt 2008, vierter Tag


Kultur. Waren eben schon im Denghoog und sind nun im altfriesischen Haus in Keitum. Ist heute sehr unangenehm schwüles Wetter, der Himmel ist grau und im Westen zieht es mittlerweile dunkel herauf. Sogar Tornados sind angekündigt.
Und: Nö, gestern gab es nix zu bloggen. Angesichts des mauen Wetters haben wir einen ganz faulen Lesetag gemacht, allenfalls unterbrochen durch einen kurzen Abstecher zum örtlichen Edeka. Und da hat man wieder gemerkt, dass die Moderne trotz Hotel- und Golfplatz-Neubau noch nicht in Hörnum angekommen ist: "Kartenzahlung erst ab 20 Euro!"
Und noch etwas ist neu: Ständig hört man hier Martin(s)horn. Das hats doch früher nicht gegeben...

Dienstag, August 05, 2008

Sylt 2008, zweiter Tag

Heute auf besonderen Wunsch (und weil heute wetterbedingt außer ein wenig Westerlandshopping nichts los war) das Video vom tauchenden Porsche:

Montag, August 04, 2008

Sylt 2008, erster Tag

Going down
Land unter. Als wir gestern abend vom Zug fuhren, schüttete es schon beträchtlich. Als wir dann nach dem Abendessen beim Wienerwald herauskamen, war es eher, als würde man einen Eimer über uns auskippen. Bis zum Parkplatz waren wir nass bis auf die Haut. Auf Höhe des Bahnhofes wurde das Spritzwasser der Reifen langsam zur Bugwelle, die Autos um uns herum wurden immer langsamer. Letzter Ausweg: Parkhaus! Im Erdgeschoss geparkt, Tür auf...ups...auch schon Wasser. Noch ein Stockwerk höher!

Schwipp Schwapp Hurra
Dass das Wasser auf der Straße mittlerweile Kniehöhe ereicht hatte, hielt aber andere Autofahrer nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen. Nach einer Viertelstunde schmückte dann ein halbes Dutzend abgesoffener Autos den Pool. Highlights darunter: eine E-Klasse, die mit offener Heckklappe auf den Wogen schwankte und bei jedem glücklicheren Auto einen Schwall Wasser in den Kofferraum kassierte sowie ein 911 Cabrio, dessen Fahrer so mutig dämlich durch die Untiefen pflügte, dass das Wasser fast bis an die Frontscheibe spülte. Allzu weit kam auch er nicht. Ein quäkendes Dauerhupen und das Aufleuchten sämtlicher Beleuchtungseinrichtungen zeigten verlässlich an, dass das Nass seinen Weg in die Elektrik gefunden hatte.

Es dauerte dann noch eine geraume Zeit, bis der ganze Schlamassel abgelaufen war...schließlich lief aus den einen Gullis heraus und in die nächsten wieder hinein.

Gegen 23:00 waren wir dann endlich in der Wohnung. Krempel schnell aus dem Auto geräumt und ab ins Bett.

Heute morgen vor dem Frühstück noch schnell einen 400-Seiten-Schmöker durchgefetzt und nach dem Frühstück festgestellt, dass das Modemkabel weg ist. Das Wetter ließ sich auch nicht so prickelnd an, also haben wir den W-Land-Bummel verschoben und nur die List-Tour gemacht. Die Insel hat sich mal wieder ganz schön verändert. Überall stehen neue Häuser und irgendwie sind auch überall Leute. Natürlich auch beim Einkaufen. Also gekonnt zwischen Schnösel-Stefan und Tussi-Tilly umhermanövriert, den Wahnwitz auf dem Parkplatz einfach ignoriert und gelasssen geblieben. Ist ja schließlich Urlaub.

Samstag, Mai 24, 2008

Wien 2008, sechster Tag

Abreisetag. Schon das Kofferpacken ist eine Qual. Wie haben wir die Dinger bloß zuhause zugekriegt? Bis zur Abfahrt Richtung Flughafen lagern wir das Gepäck erneut an der Rezeption, denn wir haben (wie immer) einen gepfefferten Stundenplan. Mit der Straßenbahn geht es zum Schloss Belvedere von Prinz Eugen.
Oberes Belvedere
Eigentlich ganz nett, aber sämtliche Flächen um das obere Belvedere sind fachmännisch totasphaltiert und der Garten wird, ebenso wie das untere Belvedere, gerade renoviert.
Garten Belvedere
Sowjetisches Heldendenkmal
Pause am irgendwie bizarren sowjetischen Heldendenkmal. Nach eifriger Planerei finden wir wider Erwarten doch noch eine Straßenbahn, die uns zum Hundertwasserhaus bringt.
Hundertwasserhaus
Hmm, die organischen Formen gehen in Ordnung aber die ganzen bunten Fliesen und Goldverzierungen sind mir zuviel.
Letzter Stopp: Hotel Sacher. Schnell zwei Torten abgegriffen, noch eine leckere Käsekrainer verdrückt und zurück zu unserem Hotel.
Mit Müh und Not passen die ganzen Souvenirs noch in den Handgepäckrucksack. Es folgt eine bunte Umstiegsserie, die besonders am miserabel ausgeschilderten S-Bahnhof für leichte Panikattacken sorgt.
Neben uns im Zug sitzt dann eine ältere Dame, die zuerst ewig braucht, um ihr Handy als das klingelnde zu identifizieren, es dann so lange böse anguckt, bis es verschüchtert aufhört und dann dank Tastensperre erfolglos versucht, zurückzurufen. Auf nette Anfrage helfe ich dann doch gerne aus.
Rückflug
Im Flughafen und auf dem Flug geht alles glatt, eher unglatt ist allerdings, dass wir anderthalb Stunden auf den nächsten Bus nach Lübeck warten müssen und sich dann auch noch niemand bereit erklärt, uns zumindest am ZOB abzuholen.
Zuhause schnell die Koffer von uns geworfen, ins Auto (weia, eine Woche ohne!) und zu Heike, die Sachertorte probieren.

Freitag, Mai 23, 2008

Wien 2008, fünfter Tag

Schönbrunner Tag. Die Schlossanlage von Schönbrunn ist so weitläufig (und wir mittlerweile so abgekämpft), dass wir den ganzen Tag eingeplant haben. Wir fahren also mit der U-Bahn quer durch Wien, kämpfen uns durch Horden wild knipsender Amerikaner, Russen und Japaner und stellen fest, dass Sanssouci ein Fliegen dreck dagegen ist. Die gewaltige Anlage ist, wenn und überhaupt, eher mit Nymphenburg zu vergleichen.
Schönbrunn
Schönbrunn 2
Gleich zu Beginn tapern wir zielgerichtet durch die Parkanlage zur Gloriette, dem Aussichtspunkt am anderen Ende des Geländes. Dort stellen wir fest, dass das gewünschte Kombiticket natürlich nur unten am Schloss zu haben ist. Großartig, also wieder runter.
Schönbrunn 3
Das Ticket enthält wieder einen Haufen für mich hochinteressanter Abteilungen: die kaiserlichen Gemächer (sieht genauso aus wie in der Hofburg), der Kronprinz-Rudolf-Garten (kein Wunder, dass der es nicht weiter als bis zum Kronprinz gebracht hat) und das Labyrinth (ok, das wäre ganz nett gewesen – ohne die schreienden Kindermassen) und die Hofbäckerei (hier traf allerdings der begriff für die englischsprachigen Besucher – Strudelshow – eher zu). Wir kommen leider erst 5 Minuten nach Beginn der Show rein, da hat der Meister bereits den Strudel fertig und verabschiedet sich. Wenigstens haben wir von einem demotivierten Mitarbeiter noch ein Stück Probierstrudel in die Hand gedrückt bekommen.
Labyrinth Schönbrunn
Der Tag ist allerdings noch lange nicht zu Ende. Wunden Fußes schleppen wir uns noch zum Naschmarkt, einem durchaus beeindruckenden Markt, auf dem alle möglichen und unmöglichen Viktualien feilgeboten werden. Ich habe beispielsweise noch nie vorher von einer Jackfrucht gehört. Direkt am Ende des Naschmarktes befindet sich der Karlsplatz, den wir ja schon von der Kanal-Tour her kennen.
Karlskirche
Diesmal steht aber die namensgebende Karlskirche auf dem Programm. Mit den minarettähnlichen Säulen und dem Bassin auf dem Vorplatz würde man sie eigentlich viel weiter südlich vermuten.
Und die Abzocke geht weiter: Auf die Frage, warum wir keinen Audioguide bekämen, erhalten wir die Antwort, man mache in einer halben Stunde zu , das lohne sich folglich nicht mehr.
Karlskirche Kuppel
Egal, hier geht’s eher ums Gucken. Mitten in der Kirche ist ein Lift aufgebaut, der uns in die Kuppel hinaufträgt, von dort können wir dann auf einem wackeligen Gerüst noch weiter in die Kuppelspitze hinaufklettern. Mich fasziniert vor allem der Warnhinweis auf „max. 10 Personen!“, während mindestens 20 auf dem Gerüst herumturnen. Tolle Sicht, aber leider sind die Fenster zur Taubenabwehr vergittert.
Sezession
Auf dem Weg zur U-Bahn-Station kommen wir noch an der Secession vorbei, aber der „goldene Krauthappel“ macht leider gerade dicht.
Abendessen…aber wo? Wir irren einen ganze Weile hin und her, verwirrt von nicht auffindbaren Straßen und mittlerweile geschlossenen Lokalen, bis wir mangels weiterer Nerven im Eszterhazy einkehren. Die Bedienung macht zwar einen etwas schnippischen Eindruck, aber das typische Heurigen-Essen und der frische Wein gleichen das aus. Schade, morgen geht’s wieder heim.

Donnerstag, Mai 22, 2008

Wien 2008, vierter Tag

Sisi-Tag. Nachdem wir uns durch eine gewaltige Happy-Kadaver-Prozession gekämpft haben, geht es in die Hofburg, das Tafelsilbermuseum, die kaiserlichen Apartements und das Sisi-Museum abhaken.
Fromleichnamsprozession
In meinen Augen genau so spannend, wie es sich anhört. Aber man muss ja eingestehen, – vor allem angesichts des k.u.k. Tafelsilbers – dass man damals durchaus schon zu leben wusste.
Silberkammer
Aber des Kitsches ist dies noch nicht genug. Wir machen allen Ernstes eine Fiaker-Fahrt.
Fiaker
Und ich muss zugeben, dass diese Art der Fortbewegung durchaus ihre Reize hat. Mit bedächtiger sightseeingtauglicher Geschwindigkeit ohne Dach durch die Gassen zu zuckeln bietet viel mehr als jede klassische Stadtrundfahrt je könnte. Nur teuer isses…
Und wo wir gerade auf der Ecke sind, steigen wir auch mal hinab in die Kapuzinergruft. Hier ruhen seit Jahrhunderten die sterblichen Überreste (oder Teile davon) der österreichischen Monarchien – was dann, wie im Falle von Maria Theresia nebst Gemahl, schon mal zu Särgen von Kleinwagenformat führen kann. Sehr morbide Stimmung, zumal der letzte Neuzugang gerade mal seit einem Jahr sein restliches Dasein hier fristet.
Obgleich mittlerweile die Füße glühen, ist der heutige Plan noch lange nicht abgearbeitet. Schließlich waren wir noch nicht auf dem Prater. Mangels Lust und Fußstärke beschränken wir uns auf eine kleine Runde über den Wurstelprater (die Volksfestecke), natürlich den Besuch beim Calafati und eine Fahrt mit dem legendären Riesenrad, das schon seit 1897 da rumsteht.
Calafati
Prater Riesenrad
Großartig…wir dürfen uns den „Waggon“ mit einer deutschen Rentnerreisetruppe teilen, die ich nur unter Verwendung meines bedrohlichsten Tonfalles daran hindern kann, die Fenster zu verrammeln. Denn Zugluft scheint ab einem gewissen Alter unweigerlich tödlich zu sein.
Die Sicht ist gut, die Fahrt leidlich lang und wir machen uns auf den Weg zurück ins Hotel. Vorher kämpfen wir uns allerdings noch durch den scheinbar einzig geöffneten upermarkt Wiens (es ist ja Feiertag), aus dem zwielichtige Gestalten kistenweise Bier schleppen.
Stopover im Hotel, warme und unempfindliche Klamotten anlegen, denn wir wllen noch unter die Erde. Als wir jedoch an der Dritte-Mann-Tour ankommen, ist die 18:00-Tour bereits ausgebucht, man könne uns allenfalls noch Plätze um 21:00 anbieten. Kein Problem, so können wir wenigsten noch die (vorsorglich im Hotel gelassene) Kamera holen und einen Happen essen. Und wo wäre es stilechter als im „Wienerwald“? Ja, sorry, muss sein. Und ist im Wiener Vergleich auch ausgesprochen günstig.
21:00. Ab in den Kanal. Wir werden vorgewarnt: Die Schulklasse vor uns hat nach 10 Minuten ob des Gestankes den Rückzug angetreten.
Auch wir landen in einer Gruppe kreischender Teenies, die sich jedoch als geruchsfest entpuppen.
Wiener Kanalisation
Und so schlimm stinkt es auch nicht. Da habe ich in einigen Kellern Schlimmeres erschnuppert. Leider hat die Tour nur drei Stationen und so sind wir nach einer halben Stunde wieder an der frischen Luft.
MuQua
Zu früh, um ins Bett zu gehen. Also noch auf einen Drink ins hippe Museumsquartier. Kirsten Mai Tai, Jochen Tequila Sunrise. Das bunte Treiben auf sich wirken lassen.
Um 24:00 macht die Bar dicht und wir uns gezwungenermaßen auf den Rückweg ins nahe Hotel.

Mittwoch, Mai 21, 2008

Wien 2008, dritter Tag

Stiegentag. Kick-off gegen zehn. Eigentlich will ich in der Lobby noch meine E-Mails checken, aber so ein verzogenes Gör zieht es vor, am einzig akzeptablen Rechner gelangweilt bunte Kugeln anzuklicken.
Steffl von innen
Wir machen da weiter, wo wir gestern aufgehört haben: am Steffl. Tollerweise ist heute scheinbar „Ausflugstag für Schüler mit ADS“. Teilweise ist es außerhalb der Kirche leiser als drinnen. Im zweiten Anlauf fahren wir mit dem Lift in den Nordturm hinauf.
Mosaikdach Stephansdom
Toller Blick, Regen, große Glocke, Gitterroststiegen: nix für Christoph und Dennis.
Was für Dennis...
Derart motiviert machen wir uns optimistisch an den Treppenaufstieg in den Südturm. Aaargh! 343 Stufen klingen nicht wirklich viel – es sei denn, man muss sie hinaufsteigen. Völlig erschöpft öffnen wir die Tür am Ende des Aufstiegs – und stehen in einem Souvenirladen. Großartig. Der blick ist nur minimal besser, wir aber zigmal geschaffter. Die Gruftführung sparen wir uns.
Cafè Central
Gegen Mittag kehren wir im Café Central ein (bzw. wie wir später fesstellen dessen kleinerer Filiale). Hier gibt es das klassische Kaffeehausgedeck mit dem Wasserglas. Bei der Café-Central-Torte verzweifle ich allerdings fast. Der Schokoladenpanzer über der Füllung ist so dick, dass man ihn mit der Gabel nicht knacken kann, ohne die Torte zu plätten. Nach mehreren Versuchen landet die Torte verkehrt herum auf dem Teller und siehe da: es geht!
Nachmittagsprogramm: Naturhistorisches Museum.
NHM 1
Grandios. Zwar bieten die Sammlungen nichts wirklich neues, aber dafür fasziniert die herrlich altmodische Präsentation in dem reich ausgestatteten Zwillingsbau zum Kulturhistorischen. Und lernen tut man was: die Knoblauchkröte war Froschlurch des Jahres 2007 (bleibt die brennende Frage: Wer ist dieses Jahr dran? Nachtrag: der Laubfrosch – wer auch sonst)
NHM 2
Gekrönt wird der Museumsbesuch buchstäblich durch die Führung über das Dach. Ein toller Blick über Wien und gleichzeitig eininteressanter Einblick hinter die Kulissen des NHM. Leider ist die Archivführung durch den Tiefspeicher (4 Stockwerke voller Exponate, 90% der Sammlungen) in zwei Tagen schon ausgebucht.
Wiens zweitgrößter Friedhof 2
Die Zeit nach der Führung reicht gerade noch für einen kurzen Abstecher ins Hotel, bevor wir wieder losmüssen. Per U-Bahn geht’s in die Einkaufs- und Freizeitpassage Millenium City, wo Österreichs größte Leinwand mit der Indy IV-Vorpremiere in digitaler Projektion auf uns wartet.
Nach dem mediokren Film gibt’s noch eine schnelle Portion Bratnudeln und ab ins Bett.

Dienstag, Mai 20, 2008

Wien 2008, zweiter Tag

Kulturtag. Wir beginnen mit einem beschwingten Frühstück (wow, so einen Kaffeevollautomaten will ich auch!).
Regenschirm gezückt und hinüber zum Völkerkundemuseum, dort ist Tutanchamun-Ausstellung. Sehr informativ, sehr atmosphärisch aufgebaut – und alles Originale aus dem Carter-Fund. Beeindruckend!
Buchhalter mit lustigen Namen
Danach kreuzen wir lediglich die Straße und landen im kulturhistorischen Museum. Ich mache mir anfangs etwas Sorgen über das Langeweile-Potenzial des KHM, aber diese opulente Sammlung im noch opulenteren Semper/Hasenauer-Bau ist atemberaubend. Vor allem die Gemäldesammlung haut mich immer wieder auf den Hocker – ja, auf, denn viele Werke entfalten ihr Wirkung erst vollends, wenn man sich für die Betrachtung Zeit nimmt. Außerdem tun mir langsam die Füße weh.
KHM Kaisertreppe
Nach insgesamt fast sechs Stunden Museum nonstop glühen die Schuhe – Zeit für ein Kaffeehaus. Kalorien egal, die haben wir schon im Voraus verlaufen und geistig verbrannt.
Jetzt nur noch fix einkaufen und dann wollen wir noch die „Dritte-Mann“-Kanaltour machen. Fix einkaufen wird aber nix – ich kaufe zwei Hemden und als wir endlich am Hotel ankommen, ist es schon reichlich spät. Schnell die Tüten verstaune und wieder los. Ich gucke noch einmal auf den Plan und verharre: Kanaltouren nur Donnerstag bis Sonntag. Pfft, Luft ist raus.
Um den Abend nicht untätig zu verbringen, stiefeln wir trotzdem noch los in Richtung Staatsoper.
Steffl bei Nacht
Und hinter dieser versteckt sich – rein zufällig – auch der beste Käsekrainer-Stand Wiens. Derart gestärkt, schaffen wir es noch bis zum Stephansdom, doch dann wird der Regen zuviel und wir kehren um.

Montag, Mai 19, 2008

Wien 2008, erster Tag

Ging früh los. Nach gerade mal 2,5 Std. Schlaf klingelte der Wecker und um 3:15 sitzen wir auch schon im Flughafenbus. Check-in und Sicherheitskontrolle: nicht erwähnenswert.
Aber je näher der Flieger Wien kommt, desto schlechter wird das Wetter. In Wien regnet es dann in Strömen.
Ähnlich wie in München liegt auch der Wiener Airport außerhalb des Stadtgebietes. Aslo S.-Bahn rein, Wien Mitte umsteigen und dann von der U-Bahn-Station noch ein paar hundert Meter zum Hotel laufen. All das mit etwa 40 kg Gepäck. Natürlich sind wir zu früh, das Zimmer noch nicht bezugsfertig. Koffer abgestellt und wieder losgestiefelt, ziellose Runde durch den verregneten Wiener Kern. Frühstück im ersten auffindbaren Kaffeehaus. Aber schon hier stellt man fest, dass das Fach „Lustlos gucken und herummuffeln“ einen beträchtlichen Teil der österreichischen Service-Ausbildung stellt.
Danach – hui! – Straßenbahnfahren! Und zwar eine Station, dann steht die Bahn auch wieder. Technische Schwierigkeiten.
Neue Burg (Hofburg)
Egal, laufen wir halt. Parlament, Hofburg und wieder in eine Straßenbahn. Schon ziemlich fußlahm lassen wir uns einmal um den Wiener Ring kutschieren – und schaffen es tatsächlich beide einzuschlafen.
Die Zeit neigt sich 14:00 zu, wir wollen nur noch schnell einen Supermarkt finden, da wir nix mehr zu trinken haben.
Ah, ein Billa! Der österreichische Supermarkt mit der sich drehenden, geknitterten Plastiktüte fällt in ländlichen Gegenden meist durch eine gewagte Architektur auf. Hier, auf Stadtniveau, wirkt es eher wie Schlecker in gelb. Aber dennoch wird deutlich, dass auch hier eine deutlich größere Auswahl als in Deutschland herrscht. Lauter lustige Geschmacksrichtungen…
Auf dem Rückweg ins Hotel finden wir zufällig auch die Mariahilfer Straße, ein kilometerlanges modernes Einkaufsmekka.
Mariahilfer Straße
Doch zuerst ist das Hotel dran. Sauber, modern, unkonventionell.
Nach dem Ausräumen der Koffer und einem kurzen Frischmachen (stelle fest: Knopf am Hemd abgerissen) kehren wir noch einmal auf die Mariahilfer Straße zum Shoppen zurück. Abendessen gibt es dann im „Hoofbräu“. Der äußerst ungeschickte Kellner schafft es zwar, zwischen Geschirr- und Essigflaschenrunterwerfen auch noch die flaschen Beilagen zu bringen, aber egal, schmeckt trotzdem.
Zurück im Hotel fallen wir vollkommen platt ins Bett.

Freitag, März 07, 2008

Chamrousse 08, siebter Tag

Nee, ist eigentlich gelogen. Da der siebte Tag mehr oder weniger nur aus stressigem Packen, stressiger Fahrt und stressigem Nach-Hause-kommen-und-gleich-wieder-in-die-Schule-gehen bestand, kommen hier noch ein paar schöne Panoramen
Panorama Gipfel
Panorama Appartement Tag
Panorama Alpenglühen

Donnerstag, März 06, 2008

Chamrousse 08, sechster Tag

DSC00323Die beiden waren erst gegen 02:00 Uhr wieder da. Hackebreit. Lars machte sich noch über die Reste von Pesto und Crêpes her, während Patrick kichernd in der Ecke stand. Solange, bis Nils von seiner Schlafstatt aus ein Machtwort ("Geht's noch?!?") sprach.
Heute morgen ist Ausschlafen angesagt. Lediglich Daniela, die wie immer früh auf die Piste will, und Lars, der sich abends in der "Disco" mit einem Skilehrer zur Wettfahrt verabredet hatte, tanzen aus der Langschläferreihe.
DSC00322Mit einem gemächlichen Frühstück im Magen treten Janina, Patrick und ich den Weg zu unserer Hauspiste an. Nils hat immer noch Probleme mit dem Knie, Sabrina laboriert an ihrem Handgelenk.
Premiere: ich habe die Abfahrt tatsächlich ohne Sturz geschafft…naja…fast. Beim Abschnallen des Boards im Tal rutscht mir selbiges weg, verdreht auch mein Knie, wirft mich auf den Rücken und schliddert zu allem Überfluss auch noch gegen eine Skilehrerin.
DSC00329Gegen Nachmittag planen wir eigentlich noch mal eine Fahrt nach Grenoble runter. Nils will nur noch mal kurz beim Arzt reingucken, weil sein Knie mittlerweile recht angeschwollen ist.
Ergebnis: Meniskusprellung, Bänderdehnung, Blut und Wasser im Knie sowie eine Rechnung über 210 Euro für Diagnose, Röntgenbilder, Schiene und Medikamente.
Fahren aber trotzdem nach Grenoble, diesmal zum Géant-Supermarkt. Und wieder kaufen wir jede Menge lustiges Zeugs.
Für den Abend haben wir bereits Anfang der Woche bei unserer Steakorgie einen Tisch fürs Raclette bestellt.
IMG_0402Eine tödliche Völlerei. Zwei fette Teller, vollgepackt mit Fleisch & Fisch, dazu Kartoffeln und Käse satt, Wein und Wasser. Zum Runterspülen noch Wein und Kurze.
Heute abend sind Janina und Daniela mit "Disco" dran. Im örtlichen Zappelschuppen ist "Aprés-Ski-Party" angekündigt, von außen sieht es eher nach Totentanz aus.
Sabrina und ich düsen noch mal los, um Bilder vom nächtlich erleuchteten Grenoble zu machen.
Morgen geht es wieder heimwärts…