Donnerstag, Januar 06, 2011

Sylt 2010/2011, elfter Tag

Endspurt, leider ...
Gestern morgen haben wir es endlich geschafft, mal in der Kupferkanne zu frühstücken. Es ist schon lange her, dass wir das letzte Mal in dem Laden wirklich drin waren. In den letzten Jahren waren wir eher im Sommer zum Kaffee draußen. Drinnen kommt man sich dagegen vor wie in Bilbos "Bag's End": klein, murkelig und verwinkelt. Nichtsdestotrotz ein großartiges Frühstück mit formidablen selbstgebackenen Brötchen, lecker Lachs und gar Kaviar ...
Und wieder zum Schuhladen ... ich habe leider keine Brogues gefunden (zumal ich wohl nach reiflicher Überlegung eher Budapester such), aber Kirstens Stiefel passten jetzt perfekt und sie durfte auch noch unabhängige Gutachterin spielen. Eine Lieferung Stiefel aus Italien (now playing in your head: Mandoline) musste nämlich auf Passform untersucht werden und in der Tat: Sie waren nicht passgerecht.
Viel interessanter für mich war indes das Auto, das vor der Tür stand: ein waschechter Toyota Land Cruiser HZJ 105, die Hardcore-Afrika-Version mit Starrachse vorne und mächtigem Saugdiesel.
Noch ein paar Schritte durch die Fußgängerzone und schon wieder beim Depot gelandet. Ausbeute diesmal: zwei Weizengläser, ein Dekanter, Windlichter und jede Menge runtergesetzter Weihnachtsschmuck.
Lebensmittel kaufen? Nur bei Feinkost-Meyer! Seit dem Sommer unser Lieblingsviktualienhändler, benötigten wir von ihm diesmal allerdings nur Parmesan und Mandarinen. Aber nobel geht schließlich die Welt zugrunde ...
Heute morgen durch den frischgefallenen Schnee gestapft, frische Brötchen geholt, noch einmal "kurz" hingelegt ... und erst drei Stunden später zum Frühstücken aufgestanden. Ja, Urlaub!
Heute wollten wir uns endlich mal das Naturgewalten-Zentrum in List vornehmen. Der Klotz steht da nun schon reichlich zwei Jahre und wir waren immer noch nicht drin. War dann letztendlich auch nicht so der Bringer. Nette Informationen, aber doch alles etwas zu kindegerecht und gleichzeitig zu steif. OK, beim Wellenkanal war ich dann glücklich. Wenn Jochen mit Wasser rumplantschen kann, ist der Rest vergessen.
A propos "…gessen": Gegessen haben wir dann schon wieder in der Alten Bootshalle bei Gosch. Lecker Knoblauchspaghetti mit Shrimps.
Zum Abschluss noch eine Flasche Rotwein und Tim Burtons "Alice im Wunderland" auf DVD. Herrlich krank, dieser Film ...

Dienstag, Januar 04, 2011

Sylt 2010/2011, neunter Tag

Gestern mussten wir unbedingt endlich in "unseren" Schuhladen. Kirsten hat auch prompt wieder ein ansprechendes Paar entdeckt. Der rechte Schuh drückte allerdings leicht, deswegen wurde er über Nacht noch einmal zum Weiten aufgespannt.
Dann ein wenig durch das abendliche Westerland gebummelt und zum Anfang vom Ende Harry Potters ins Kino gegangen. Nicht übel ... ziemlich erwachsen, besonders, wenn man es mit den frühen Teilen vergleicht.
Raus aus dem Kino: Hunger!
Lösung: Alte Bootshalle in List, zwei Grillteller vom Koch mit der prägnanten Stimme. Jetzt, wo sich die Insel langsam leert, kriegt man dort auch problemlos einen Sitzplatz.
Hinterher noch durch den Hafen geschlendert und dem unheimlichen Zischen der Eisschollen auf dem tiefschwarzen Wasser gelauscht.
Heute morgen war von der partiellen Sonnenfinsternis nicht viel zu sehen, es war ziemlich wolkig und geschneit hatte es obendrein.
Dann W-Land, Schuhe abholen. Passten aber immer noch nicht 100%ig, deswegen den ganzen Spaß noch mal ...
Vielleicht lasse ich mir dann aber doch noch "ordentliche" Schuhe andrehen. Ein Paar Brogues wäre fein.
Abends haben wir uns "Inception" auf DVD reingezogen ... sehr komplex, in der Tat.

Sonntag, Januar 02, 2011

Sylt 2010/2011, siebter Tag

Gaaanz faul heute.
Brunch im Strönholt und dann nur noch relaxen ...

Samstag, Januar 01, 2011

Sylt 2010/2011, sechster Tag

Prost Neujahr!
Pünktlich zum Jahreswechsel hat hier das große Tauwetter eingesetzt. Kaum zu glauben, wie schnell diese ganze weiße Pracht verschwindet.
Silvester hat es uns noch mal ganz entspannt nach List gezogen, ein paar Krabben für's Raclette abgreifen.
Nach ebendiesem Gaumenschmaus sind wir erstmals zum Jahreswechsel nicht nach Westerland, sondern nach Rantum gefahren. Angekündigt war eine große Feuershow.
Als wir dort ankamen, waren außer uns vielleicht noch zehn Personen vor Ort, ein Bierwagen und ein gut verankertes Zelt bildeten den Rest des Ensembles. Im Laufe der nächsten halben Stunde füllte sich das Areal am Strand etwas, viel präsenter waren allerdings Sturm und Nieselregen. Der gereichte Glühwein half nur kurzfristig, ein kaum verständliches, auf N-Joy gestelltes Radio lieferte den Countdown. Gong, Sekt, die üblichen ins Handy gebellten Anrufe ("Ja! Frohes Neues ... was?! Ja! Genau!! Euch auch!"). Und dann gab's endlich die Feuershow. Der leicht irritierende Mann, der schon vorher ausgiebig mit brennender Zigarette und diversen brennbaren Flüssigkeiten hantiert hatte, war tatsächlich der Feuerschlucker. Und er hatte mit dem Wind mächtig zu kämpfen. Fackeln gingen aus, Fackeln gingen nicht aus, aber am beeindruckendsten war es dann doch, dass der Kerl die ganze Zeit mit freiem Oberkörper agierte.
Zuhause dann noch einen Neujahrs-Berliner und ein bißchen über die bizarren Musikvideos der ZDF-Kultnacht gelacht.

Heute morgen dann ausgeschlafen ... laaaange ausgeschlafen. Am Nachmittag war dann der alljährliche Neujahrsspaziergang dran. Einmal im Sturm um die Südspitze ... mir ist mehr als einmal fast der Hut entflogen. Ein paar schöne Fotos konnte ich dennoch schießen (hoffe ich zumindest). Auf der Ostseite angekommen wurde ich dann noch Zeuge bzw. fast Opfer eines gewaltigen Naturschauspiels. Die große Eisplatte, die sich träge im Gezeitenstrom hinter der Südspitze drehte, entschloss sich kurzerhand, mal ans Ufer zu kommen. Binnen Sekunden hatten sich die niedlichen kleinen Eisschollen bis in zwei Meter Höhe aufgetürmt und ich musste doch ein paar respektvolle Schritte zurücktreten.
Ich vermute ja, das Eis lehnt sich langsam gegen den Menschen auf. Schließlich muss man auch auf den Straßen gewaltig acht geben, sonst prellt man sich eher den Steiß als man es erwartet...