Freitag, Mai 23, 2008

Wien 2008, fünfter Tag

Schönbrunner Tag. Die Schlossanlage von Schönbrunn ist so weitläufig (und wir mittlerweile so abgekämpft), dass wir den ganzen Tag eingeplant haben. Wir fahren also mit der U-Bahn quer durch Wien, kämpfen uns durch Horden wild knipsender Amerikaner, Russen und Japaner und stellen fest, dass Sanssouci ein Fliegen dreck dagegen ist. Die gewaltige Anlage ist, wenn und überhaupt, eher mit Nymphenburg zu vergleichen.
Schönbrunn
Schönbrunn 2
Gleich zu Beginn tapern wir zielgerichtet durch die Parkanlage zur Gloriette, dem Aussichtspunkt am anderen Ende des Geländes. Dort stellen wir fest, dass das gewünschte Kombiticket natürlich nur unten am Schloss zu haben ist. Großartig, also wieder runter.
Schönbrunn 3
Das Ticket enthält wieder einen Haufen für mich hochinteressanter Abteilungen: die kaiserlichen Gemächer (sieht genauso aus wie in der Hofburg), der Kronprinz-Rudolf-Garten (kein Wunder, dass der es nicht weiter als bis zum Kronprinz gebracht hat) und das Labyrinth (ok, das wäre ganz nett gewesen – ohne die schreienden Kindermassen) und die Hofbäckerei (hier traf allerdings der begriff für die englischsprachigen Besucher – Strudelshow – eher zu). Wir kommen leider erst 5 Minuten nach Beginn der Show rein, da hat der Meister bereits den Strudel fertig und verabschiedet sich. Wenigstens haben wir von einem demotivierten Mitarbeiter noch ein Stück Probierstrudel in die Hand gedrückt bekommen.
Labyrinth Schönbrunn
Der Tag ist allerdings noch lange nicht zu Ende. Wunden Fußes schleppen wir uns noch zum Naschmarkt, einem durchaus beeindruckenden Markt, auf dem alle möglichen und unmöglichen Viktualien feilgeboten werden. Ich habe beispielsweise noch nie vorher von einer Jackfrucht gehört. Direkt am Ende des Naschmarktes befindet sich der Karlsplatz, den wir ja schon von der Kanal-Tour her kennen.
Karlskirche
Diesmal steht aber die namensgebende Karlskirche auf dem Programm. Mit den minarettähnlichen Säulen und dem Bassin auf dem Vorplatz würde man sie eigentlich viel weiter südlich vermuten.
Und die Abzocke geht weiter: Auf die Frage, warum wir keinen Audioguide bekämen, erhalten wir die Antwort, man mache in einer halben Stunde zu , das lohne sich folglich nicht mehr.
Karlskirche Kuppel
Egal, hier geht’s eher ums Gucken. Mitten in der Kirche ist ein Lift aufgebaut, der uns in die Kuppel hinaufträgt, von dort können wir dann auf einem wackeligen Gerüst noch weiter in die Kuppelspitze hinaufklettern. Mich fasziniert vor allem der Warnhinweis auf „max. 10 Personen!“, während mindestens 20 auf dem Gerüst herumturnen. Tolle Sicht, aber leider sind die Fenster zur Taubenabwehr vergittert.
Sezession
Auf dem Weg zur U-Bahn-Station kommen wir noch an der Secession vorbei, aber der „goldene Krauthappel“ macht leider gerade dicht.
Abendessen…aber wo? Wir irren einen ganze Weile hin und her, verwirrt von nicht auffindbaren Straßen und mittlerweile geschlossenen Lokalen, bis wir mangels weiterer Nerven im Eszterhazy einkehren. Die Bedienung macht zwar einen etwas schnippischen Eindruck, aber das typische Heurigen-Essen und der frische Wein gleichen das aus. Schade, morgen geht’s wieder heim.

Keine Kommentare: