Freitag, August 24, 2012

Sylt 2012, fünfter Tag

"Pallas" Mal wieder was Neues ausprobiert. Nach dem Frühstück haben wir uns um kurz nach 12 auf der MS "Adler-Express" eingeschifft, um uns die Hallig Hooge anzusehen. Die Idee einer Wattenmeer-Kreuzfahrt trieb mich schon länger um und mit dem Abstecher nach Hooge hatten wir den optimalen Kompromiss zwischen "Auf Schiff rumsitzen" und "Was Neues sehen" gefunden.
Aber schon im Hörnumer Hafen begann ich an meiner Idee zu zweifeln. Mit uns bestieg auch eine Schulklasse auf offensichtlicher Klassenfahrt das Schiff. Müßig zu sagen, dass die natürlich auch nach Hooge wollten. Also durften wir Schrei-Kevin und die anderen Arschlochkinderauf der gesamten Schiffstour erdulden.

Egal, es gab genug Ablenkung. Zum Beispiel dieses rattenscharfe Schiff, mit dem wir durch das Wattenmeer zwiebelten. Schon die erlaubten 24 Knoten sind beeindruckend, der Eimer lässt sich durch den spektakulären Wasserstrahlantrieb offensichtlich wie ein kleines Motorboot handhaben. Amüsant dazu auch noch der offensichtlich russische Kapitän ("Chals nägstes wir lägän chan chauf Chamrum!").
Wir fahren vorbei an vollen Seehundsbänken, machen halt in Wittdün auf Amrum (seiht tatsächlich noch genau so aus wie vor 25 Jahren, als ich auf Klassenfahrt da war) und können dank des Niedrigwassers sogar das Wrack der "Pallas" (siehe Foto) sehen.

Auf Hooge ist man erstmal überrascht von der Übersichtlichkeit der Hallig. Vom Hafen aus kann man alle zehn Warften erkennen, untereinander sind sie alle mit mehr oder weniger gerade Straßen verbunden, auf denen eifrig "Pferdebusse" hin- und herklappern ... und dort auch ebenso eifrig Pferdäpfel verteilen.
Wir haben uns entschlossen, an einer kleinen Hallig-Führung teilzunehmen, erfahren etwas über die Entstehung der Halligen vor ein paar hundert Jahren, das Wirtschaften, die Schulen ... und die zusammengekaufte Kirche mit dem angeschwemmten Christus.

Nach 2 1/4 h strammer Lauferei erreichen wir wieder den Hafen und kurz drauf erscheint am Horizont auch die "Adler-Express". Nach einem weiteren Stopp auf Amrum wählt der Kapitän aufgrund des mittlerweile eingetretenen Hochwassers die Route durch das Watt. Mit sogenannten Pricken ist hier die jeweils aktuelle Fahrrinne markiert und die schlängelt sich abenteuerlich hin und her. Der Kapitän nimmt's sportlich und wirft den Kahn schwungvoll von Back- nach Steuerbord und zurück.

Gegen 17 Uhr laufen wir dann wieder in Hörnum ein ,,, noch schnell zu Edeka, zwei frisch gegrillte Hähnchen für's Abendessen erstehen und dann die Beine hochlegen.

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