Donnerstag, Juni 09, 2011

Schweden 2011, sechster Tag

Es kommt nun das, wovor wir uns seit gestern abend gefürchtet haben: Wir müssen in der Kammer des Schreckens duschen. Und alles verläuft wie befürchtet. Die Schiebetür quietscht haarsträubend, der Duschkopf ist vollkommen verkalkt (bei dem Versuch, die Gumminupsies zu entkalken, bricht auch noch einer ab), die Wanne ist tödlich rutschig und eine Badefußmatte gibt es gar nicht erst.
Nichst wie raus aus dem Zimmer. Das Frühstück ist halbwegs versöhnlich (es gibt mal wieder keine Butter!) und das Wetter ist noch sehr angenehm.
Auf dem Weg nach Linköping machen wir einen kleinen Abstecher zum Schloss Gripsholm, welches Tucholsky (der übrigens dort im Ort auch begraben liegt) in seiner Erzählung unsterblich machte. Die Räume des Schlosses (das eigentlich eher eine Burg ist) sind hervorragend erhalten, es wimmelt nur so von barocken Textiltapeten, Möbelstücken und Gemälden - und überdies ist es im Schloss auch angenehm kühl. Draußen zieht nämlich langsam eine schwül-warme Gewitterfront heran, Schnell noch ein paar Fotos von außen und weiter gehts.
Auf der monotonen Strecke von Gripsholm nach Linköping jagt ein Schauer den nächsten, aber besser so als gar keine Abwechslung.
Linköping selbst ist auch nicht wirklich hübsch. Ziemliche Industriestadt (Saab Flugzeuge). Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Erst die schöne Domkirche und dann soll es zum Gamla Linköping gehen, wo man in einer Art Freilichtmuseum das ganze Geraffel aufgebaut hat, was bei der Neugestaltung von linköping im Weg rumstand. Nach ein paar halbherzigen Metern drehen wir auf dem Absatz um und nehmen das Auto.
Gamla Linköping ist wirklich hübsch und pittoresk, es wirkt ein bißchen wie die Westernstadt im Hansapark. In einem kleinen Kaffee gönnen wir uns kreischsüße Konditoreiwaren: eine Kanelbulle (Zimtschnecke) und einen Chokladboll (so 'ne Art Rumkugel, nur fester).
Ermattet steuert der Tag auf den geplanten Höhepunkt zu: Nachdem wir kurz bei Biltema (wie ein Baumarkt, nur anders) meinen gesuchten Lampenhalter erstanden haben und uns in einer Mall auch noch mit Klamotten und Spielwaren eingedeckt haben., geht es zu Ikea, Abendessen. Eigentlich alles wie zuhause, aber viel Kleinkram ist deutlich günstiger. Ernüchterung bei den Hot-Dogs: Außer Senf und Ketchup gibt's nix zum Draufschmieren.
Mit letzter Kraft schleppen wir uns und eine Flasche Rotwein rauf ins Zimmer.

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