Samstag, Januar 01, 2011

Sylt 2010/2011, sechster Tag

Prost Neujahr!
Pünktlich zum Jahreswechsel hat hier das große Tauwetter eingesetzt. Kaum zu glauben, wie schnell diese ganze weiße Pracht verschwindet.
Silvester hat es uns noch mal ganz entspannt nach List gezogen, ein paar Krabben für's Raclette abgreifen.
Nach ebendiesem Gaumenschmaus sind wir erstmals zum Jahreswechsel nicht nach Westerland, sondern nach Rantum gefahren. Angekündigt war eine große Feuershow.
Als wir dort ankamen, waren außer uns vielleicht noch zehn Personen vor Ort, ein Bierwagen und ein gut verankertes Zelt bildeten den Rest des Ensembles. Im Laufe der nächsten halben Stunde füllte sich das Areal am Strand etwas, viel präsenter waren allerdings Sturm und Nieselregen. Der gereichte Glühwein half nur kurzfristig, ein kaum verständliches, auf N-Joy gestelltes Radio lieferte den Countdown. Gong, Sekt, die üblichen ins Handy gebellten Anrufe ("Ja! Frohes Neues ... was?! Ja! Genau!! Euch auch!"). Und dann gab's endlich die Feuershow. Der leicht irritierende Mann, der schon vorher ausgiebig mit brennender Zigarette und diversen brennbaren Flüssigkeiten hantiert hatte, war tatsächlich der Feuerschlucker. Und er hatte mit dem Wind mächtig zu kämpfen. Fackeln gingen aus, Fackeln gingen nicht aus, aber am beeindruckendsten war es dann doch, dass der Kerl die ganze Zeit mit freiem Oberkörper agierte.
Zuhause dann noch einen Neujahrs-Berliner und ein bißchen über die bizarren Musikvideos der ZDF-Kultnacht gelacht.

Heute morgen dann ausgeschlafen ... laaaange ausgeschlafen. Am Nachmittag war dann der alljährliche Neujahrsspaziergang dran. Einmal im Sturm um die Südspitze ... mir ist mehr als einmal fast der Hut entflogen. Ein paar schöne Fotos konnte ich dennoch schießen (hoffe ich zumindest). Auf der Ostseite angekommen wurde ich dann noch Zeuge bzw. fast Opfer eines gewaltigen Naturschauspiels. Die große Eisplatte, die sich träge im Gezeitenstrom hinter der Südspitze drehte, entschloss sich kurzerhand, mal ans Ufer zu kommen. Binnen Sekunden hatten sich die niedlichen kleinen Eisschollen bis in zwei Meter Höhe aufgetürmt und ich musste doch ein paar respektvolle Schritte zurücktreten.
Ich vermute ja, das Eis lehnt sich langsam gegen den Menschen auf. Schließlich muss man auch auf den Straßen gewaltig acht geben, sonst prellt man sich eher den Steiß als man es erwartet...

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